Joghurt selber machen

Joghurt selber machen – einfaches Rezept

Meine Güte, hat das aber lange gedauert, bis ich endlich mal Joghurt selbst gemacht habe. Keine Ahnung, was mich davon immer abgehalten hat. Abgesehen von der wenigen Zeit, die man ohnehin schon immer hat, war es vermutlich auch ein wenig die Angst davor, weil ich es nur von meinen Großeltern her kannte, die dafür extra ein Gerät besaßen und es ziemlich viel Zeit in Anspruch nahm. Dabei war die Zubereitung eigentlich ganz einfach…

Doch als ich unseren tollen Dörrautomaten im Internet bestellte, kam er mit einer tollen Bedienungsanleitung an. In dieser stand sogar ein ganz simples Rezept zum Joghurt selber machen.
Wie das immer so ist, habe ich diese Anleitung ganz weit weggepackt, so gut versteckt, dass ich sie nicht mehr wieder fand. Also musste ich wieder einmal das Internet fragen. Doch das war alles andere als simpel. Denn die meisten Rezepte waren für mich sehr irreführend. Hatte doch jeder das ultimative Rezept um Joghurt selbst zu machen. Die einen beteuerten, dass man alles lange rühren musste, die anderen nahmen nichts anderes außer frische Bio-Milch vom Lande und dann gab es noch die veganen Rezepte, bei denen sich über die Pflanzenmilch gestritten wurde, welche da die beste sei.

Ich hatte echt schon Kopfschmerzen, bei all dem Wirrwarr. Wollte ich doch nur dieses einfache Rezept aus der Bedienungsanleitung finden. Auf die Idee, nach der Bedienungsanleitung zu Googlen, kam ich gar nicht erst. Stattdessen fand ich ein Rezept für meine Küchenmaschine, die ich wunderbar auf die gewünschte Temperatur aufheizen kann. Dieses Rezept gab mir dann den Rest; es war so dermaßen verwirrend, dass ich ehrlich gesagt die Hoffnung fast schon aufgegeben hatte.
Zuerst einmal war für mich nicht ganz ersichtlich, dass es sich im Rezept um frische Vollmilch handelte, die vorerst gekocht werden sollte, um jegliche Keime und Bakterien zu ersticken. So erhitzte ich unsere gewöhnliche 3,5 Prozentige H-Milch auf über 90° C und sollte diese dann auch noch auf höchster Stufe rühren lassen. Trotz Spritzschutz der Küchenmaschine, schoss die Milch überall hin, traf dabei sogar die frisch verputzte Küchenwand.

Nein, so kann das nicht richtig sein, dachte ich mir. Bis ich herausfand, dass man nur die frische Milch köcheln lassen sollte. Die H-Milch allerdings kann man direkt auf 45° C erhitzen. Sagt mir das doch gleich!
Und was sollte das auch mit diesem heftigen Rühren? Für 15 (!) Minuten lang die gesamte Küche vollspritzen?!

Nachdem ich die ganzen Rezepte alle ein wenig verglichen hatte, kam ich zum Entschluss, dass es doch eigentlich ganz einfach ist: einen Liter H-Milch auf 45° C erhitzen, zwei Esslöffel Joghurt rein und dann in sterile Gläser umfüllen. Ab in ein Gerät, welches sich ebenfalls auf 45° C erhitzen ließ und dann dort für 12 lange Stunden fermentieren lassen. Fertig war der eigene Joghurt – ohne viel Schnickschnack!

Nun hat man allerdings noch die Qual der Wahl, denn welchen Joghurt möchte man eigentlich erhalten? Natürlich schmeckt der Joghurt mit frischer Milch vom Lande am aller besten, würde ich einfach mal behaupten. Doch da wir eigentlich eher selten Milch verwenden, höchstens mal ein bisschen für einen Instant Cappuccino oder wenn ich eine schnelle Mayonnaise mache, würde sich die frische Milch bei uns nicht wirklich lange halten.

Das Schöne beim Joghurt selbst herstellen ist, dass man hier auch ganz leicht eine vegane Alternative zubereiten kann. Das finde ich so klasse. Hierfür kann man Sojamilch verwenden und dann gibt es da noch vegane Joghurtkulturen, zum fermentieren. Damit auch wirklich jeder seinen eigenen Joghurt herstellen kann.

Als ich Ende 2023 über mehrere Monate ständig krank war, mich mit Bronchitis und Sinusitis rumplagte, musste ich tatsächlich zwei Mal in kürzester Zeit Antibiotika nehmen. Wobei das letzte Medikament schon ein richtiger Kracher war. Danach war mein Körper sowas von durch den Wind. Aus der Drogerie holte ich mir eine Darmkur und in der Apotheke durfte ich mir ebenfalls noch ein paar Milchsäure Bakterien holen. Der Körper war geschwächt.
Im Reformhaus suchend nach veganen Alternativen zur Abwechslung, wurde ich auf den Bio-Natur-ABC-Joghurt aufmerksam gemacht. Dieser enthält nämlich die drei aktiven Bakterienkulturen Lactobacillus acidophilus, Bifidobakterium und Lactobacillus casei. Was für meinen Darm genau das richtige war, nach der schweren Erkältungszeit.

So ein Glück, dass ich diesen Joghurt gleich für meine eigene Joghurt Herstellung verwenden konnte. Und ich kann euch sagen, dass es wunderbar geklappt hat. Man schmeckt schon einen kleinen Unterschied, aber dennoch schmeckt man auch den ABC-Joghurt ganz klar heraus. Ein tolles Ergebnis.

Bei Amazon gibt es übrigens diese niedlichen kleinen Joghurtgläser. Sie eignen sich hervorragend zum Joghurt selber machen oder auch für kleine Desserts. Die Kinder lieben sie und sie haben eine gute Portionsgröße.

Nachdem es mit dem ABC-Naturjoghurt so wunderbar geklappt hatte, musste ich noch einen anderen Joghurt selber machen. Dabei dachte ich an unseren Lieblingsjoghurt: griechischer Sahnejoghurt.
Der wird bei uns richtig gern gegessen, weil er so schön sahnig und cremig ist. Vor allem aber, kommt er bei uns gerne als Dip oder Tzatziki zum Einsatz. Passend zu unserem Hähnchengyros.

Bei dem griechischen Sahnejoghurt habe ich allerdings mal 3 Esslöffel auf einen Liter H-Milch genommen. Er ist wirklich schön stichfest und cremig geworden. Was ein Traum!
Ab jetzt darf ich nicht nur Mayonnaise selbst machen, weil man Mann sie selbst gemacht besser findet, jetzt darf ich auch immer eigenen Joghurt selber machen.

Sind wir mal ehrlich: einfacher und besser geht es doch gar nicht, oder?

Habt ihr schon mal Joghurt selbst gemacht?

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