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Lebensmittel haltbar machen mit einem Dörrautomaten
Lebensmittel kann man in den verschiedensten Varianten haltbar machen. Egal ob einfrieren, einkochen oder einlegen. Bei so vielen Variationen kann man sich manches Mal kaum entscheiden. Doch was tun, wenn der Gefrierschrank einfach schon zu voll oder zu klein ist? Wenn man mittlerweile schon keine eingelegte Zucchini oder Tomatensoße mehr sehen kann?
Man ‚dörrt‚ die Sachen einfach. Das Trocknen des Obstes oder Gemüses klappt am aller besten und sichersten mit einem Dörrautomaten.
Manchmal ist es doch wie verhext mit dem Gemüsegarten, oder? Erst will nichts so richtig wachsen und gedeihen, kaum zeigt man dem Garten die kalte Schulter und denkt sich: ‚Naja, dann eben nicht!‘, wuchert plötzlich alles voll und man kommt gar nicht mehr mit dem Ernten hinterher. Geht es euch da genauso?
Wir mussten uns deshalb unbedingt etwas einfallen lassen, wie wir unser ganzes Gemüse haltbar machen. Unser Gefrierschrank ist generell schon immer recht voll, da wir auch unser eigenes Hähnchenfleisch produzieren. Also können wir nicht ständig alles einfrieren. Zumal eingefrorene Zucchini oder Rotkohl (z.B.) jetzt auch nicht so der Hit sind, wie ich finde. Einkochen klappt dank unseres einfachen Einkochautomaten wunderbar und wir haben auch schon so manches darin eingemacht. Aber das sollte doch nicht schon alles gewesen sein?! Nein! Denn wir haben uns mal erkundigt und sind dann auf das Dörren bzw. das Trocknen von Obst und Gemüse gekommen. Dafür haben wir uns für einen Dörrautomaten entschieden:
Was ist ein Dörrautomat und was kann er alles?
Mit einem Dörrautomaten können verschiedene Lebensmittel haltbar gemacht werden. egal ob Obst oder Gemüse. Dafür gibt es dann die passende Temperatur, die man im besten Falle selbst einstellen kann und je nach Modell auch einen Timer, damit das Gerät sich anschließend ausschaltet, sobald die Zeit abgelaufen und der gewünschte Trockengrad erreicht ist.
Dörrgeräte gibt es tatsächlich reichlich auf dem Markt. Einer besser, aber auch teurer als der andere. Hierbei sich zu entscheiden ist gar nicht so einfach, denn man möchte ja schließlich nur das Beste für seine eigenen Lebensmittel. Während sich viele erst einmal einen kleinen runden Dörrautomaten aus Kunststoff zulegen, bei dem man evtl. auch nicht die Temperatur einstellen kann, gibt es wiederum andere Menschen, die darauf sehr viel Wert legen, dass ihre Lebensmittel nicht kontinuierlich dem erhitzten Kunststoff ausgesetzt sind und schwören daher auf Metallgitter. Manch einer braucht allerdings auch Dörrgerät mit einem Fassungsvermögen von guten 1,8 m² mit 14 Etagen, oder sogar noch viel mehr! Und wenn ich ehrlich bin, könnten wir diesen sogar selbst schon gut gebrauchen, da wir so vieles im Garten haben.
Der Dörrautomat trocknet mit Wärme und Luft auf einer schonenden Art und Weise das gewünschte Obst oder Gemüse, entzieht komplett die Feuchtigkeit und macht es somit sehr lange haltbar. Dabei gehen keine guten Nährstoffe verloren, ganz im Gegenteil! Das Dörren ist sehr gut für die Lebensmittel.
Wie gesund ist das Trocknen von Obst und Gemüse?
Schon seit der Antike wurden Lebensmittel mithilfe der Sonne an der frischen Luft getrocknet. In vielen Ländern werden so heute noch unzählige Tomaten getrocknet.
Mit einem Dörrautomaten können nicht nur Früchte oder Gemüse getrocknet werden, auch Fleisch und Fisch lassen sich somit super haltbar machen. Man nennt sie dann Trockenfleisch oder Trockenfisch. Dabei wird alles natürlich konzentriert und man erhält ein reichhaltiges und leckeres Essen voller wertvoller Inhaltsstoffe.
Trockenobst ist zum Beispiel sehr reich an Vitaminen, Ballast– und Mineralstoffen. Manches Obst erhält nach dem Trocknen einen recht hohen Kalium– und Natriumgehalt, wie Aprikosen z.B. Bananen hingegen sind getrocknet für ihren hohen Magnesiumgehalt bekannt. Auch Phosphor sind in den Trockenfrüchten enthalten, was sehr gut für die Entwicklung von Knochen und Zähnen ist. Wenn die Temperatur ungefähr bei 40° C bleibt, bleiben sogar alle Enzyme sicher enthalten.
Uns ist aufgefallen, dass die getrockneten Früchte viel süßer schmecken, als frisches Obst. Das ist natürlich ideal für Kinder, da der fruchteigene Zucker nicht so schnell ins Blut gelangt wie der industriell hergestellte Zucker. Somit belastet er unseren Stoffwechsel nicht so doll und hält uns auch viel länger satt.
Wenn wir von gesund reden, dann aber auch hauptsächlich nur bei dem eigenen getrockneten Obst und Gemüse. Denn viele Trockenfrüchte, die man im Supermarkt und Co. kaufen kann, enthalten zu viele Zusatzstoffe wie Zucker, Schwefeldioxid und Transfette. Schwefeldioxid wird gerne mal bei getrockneten Obst hinzugefügt, da es dafür sorgt, dass die Farbe der Frucht sich nicht verändert. Allerdings kann Schwefeldioxid auch Asthma, Hautausschlag oder Magenschmerzen verursachen. Gerade bei gekauften getrockneten Aprikosen ist daher besondere Vorsicht geboten!
Welche Vorteile bringt das Dörren mit sich?
Dass das Trocknen von Lebensmittel sehr gesund ist und unserem Körper gut tut, wissen wir nun. Doch welche Vorteile gibt es da noch?
Da gibt es schon ein paar Vorteile, die sich wirklich auszahlen:
- lange Haltbarkeit: getrocknetes Gemüse oder Obst lässt sich super lange aufbewahren. Entweder vakuumiert oder in sterilen Gläser. Getrocknete Früchte halten sich über Monate hinweg, mehr als ein halbes Jahr (ganz bestimmt) und richtig getrocknetes Gemüse sogar teilweise bis zu 2 Jahren! (Hinweis! Bitte darauf achten, dass alles ordnungsgemäß getrocknet und das Wasser/die Feuchtigkeit komplett entzogen wurde!)
- man spart Geld: am günstigsten kommt man davon, wenn man das eigene Obst aus dem Garten in der Sonne trocknet. Aber auch mit einem Dörrautomaten ist es immer noch günstiger, als mit dem Backofen, da ein Dörrgerät meist nur ganz wenig Strom verbraucht, aufgrund einer niedrigen Wattleistung. In diesem Fall ist selbst gemacht günstiger, als gekauft!
- gute Aufbewahrung: getrocknetes Obst und Gemüse lässt sich wunderbar aufbewahren. Entweder in sterilen Gläsern oder vakuumiert. So lässt es sich ideal auch überall mit hinnehmen. Getrocknete Lebensmittel verlieren nicht nur Feuchtigkeit, sie schrumpfen regelrecht und nehmen somit weniger Platz in Anspruch, als frische Lebensmittel.
- ideal für Kinder: Kinder lieben Süßes und bei selbst getrockneten Früchten können sie ohne schlechtes Gewissen gern öfter mal zugreifen. Spannend sind auch so genannte ‚Fruchtleder‚, wo frisches Obst zuvor püriert und anschließend hauchdünn auf Dörrgerätfolien ausgelegt wird. Nach dem Trocknen wird das Fruchtleder in schmale Streifen geschnitten und kann nach Bedarf gerollt werden. Es erinnert ein wenig an Kaubonbons.
- Joghurt selbst herstellen: tatsächlich kann man in manchen Dörrautomaten sogar seinen eigenen Joghurt herstellen. Dafür braucht es noch nicht einmal viele Zutaten; lediglich Milch (evtl. noch Sahne) und etwas Joghurt. Je nach Dörrgerät Modell kann man dann die Gitter entnehmen und den zubereiteten Joghurt in sterilen Flaschen in das Gerät reinstellen und bei niedrigster Temperatur (ideal 40° – 45° C) für gute 12 Stunden im Dörrautomaten lassen. Je länger der Joghurt im Dörrautomat bleibt, desto stichfester wird er. Für den nächsten selbst gemachten Joghurt, kann man wieder etwas vom eigenen Joghurt verwenden. (Hinweis! Die Milch muss vorher kurz auf 80° C erhitzt werden, dann auf 50° C runter kühlen lassen und den Joghurt hineinrühren. Mengenangabe: 1 Liter Milch + 150 g Naturjoghurt.)
Unsere Erfahrungen mit dem Dörrautomat
Nach langem Hin und Her entschieden Chris und ich uns für einen Dörrautomaten aus Metall. Ähnlich wie ein Mini Backofen, hat er 5 Einlegegitter, auf 5 Etagen. Zwei Gitter sind etwas feinmaschiger, damit nicht sofort alles durchfallen kann. Wir haben uns allerdings sofort Dauerbackfolien und Silikonunterlagen für unser Gerät gekauft. Sie sind nicht 100 % Passgenau, sodass bei einer Folie pro Gitter der Rand etwas frei bleibt, aber ich lege gern zwei übereinander aus. Dadurch kann kein Obst oder Gemüse durch die Gitter fallen.
Als Erstes probierte ich tatsächlich unsere gelbe große Zucchini aus dem Garten aus. Da wir davon reichlich ernten konnten, dieses Jahr. Dafür wusch ich die Zucchini richtig ab, halbierte und entkernte sie. Anschließend schnitt ich sie in dünne feine Streifen, die ich dann in den Dörrautomaten gab. Bei 70° C ließ ich sie dann für gute 8 Stunden trocknen. Denn wichtig ist, dass jegliche Feuchtigkeit entzogen ist, damit das Gemüse nicht anfängt zu schimmeln. Nachdem die viel kleiner gewordenen Zucchinistreifen kurz an der Luft abkühlten, landeten sie schon in sterile Einmachgläser. So kann ich sie gut über den Winter aufbewahren und jederzeit z.B. eine frische Suppe oder ein leckeres Risotto damit zubereiten.
Auch unser Knollensellerie aus dem Garten und unser Porree wurden im Automaten gedörrt. Dazu folgten noch Sellerie Blätter, sowie Maggikraut (Liebstöckel), Petersilie aus dem Garten und (leider) gekaufte Karotten, da wir diese in diesem Gartenjahr total vergessen haben selbst anzubauen. Aus dem getrockneten Gemüse machte ich mir dann eine Gemüsebrühe, also ein feines Pulver. Ohne Salz! Dafür gab ich das fertig getrocknete Gemüse in einen Multizerkleinerer und mixte es so lange, bis ich ein feines intensives Pulver erhielt. Damit kann ich wunderbar sämtliche Gerichte wie Suppen, Eintöpfe und Soßen, aber auch Dressings und Dips würzen.
Nicht nur die selbst gemachte Brühe war unser absolutes Highlight, oder die leckeren Apfel-Chips mit Äpfeln aus dem Garten. Auch unsere zahlreichen Tomaten konnte ich endlich mal selbst trocknen. Dafür habe ich hier ein tolles Rezept für euch zum nach machen:
Die getrockneten Tomaten habe ich mit mediterranen Kräutern und etwas Salz getrocknet. Ein Glas wurde pur befüllt und in dem anderen Glas wurden die getrockneten Tomaten in Olivenöl eingelegt.
Wie ich im Beitrag schon kurz erwähnte, würde sich für uns ein größerer Dörrautomat definitiv lohnen. Da wir nicht nur sehr viel Obst und Gemüse jedes Jahr ernten können, sondern auch noch richtig viel Spaß und Freude am dörren haben. Es schmeckt der ganzen Familie und wie ihr nun wisst, ist es zudem noch sehr gesund. Was will man da mehr?
Seid ihr auch schon im Dörrfieber oder fangt ihr bald damit an? Lasst uns an euren Erfahrungen gern in den Kommentaren teilhaben, wir würden uns sehr freuen!
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