Neue Geschmäcker dank der Liebe
Wer verliebt ist hat entweder kaum Appetit vor lauter Schmetterlinge im Bauch, oder könnte vor lauter Glück einfach alles essen. Bei uns trifft eher Letzteres zu, da wir einfach zu gerne essen. Und wie sich die Geschmäcker ändern, wenn man verliebt ist, wie wir plötzlich neue Seiten an uns entdecken und wieso der Verzicht auf Koffein so gut für uns ist und noch vieles mehr, erfahrt ihr alles in den nächsten Zeilen.
Neue Liebe, neuer Geschmack
Vielleicht erkennt sich ja der eine oder andere in unserem Beitrag wieder und denkt sich: „Hey, genau so oder so ähnlich ist es mir/uns auch ergangen!“
Es ist doch so, dass man gewisse Dinge, die man als Kind nicht mochte, im Erwachsenenalter auf einmal ganz lecker findet. Und so ist es auch oft in der Liebe. Manchmal kommt man durch den neuen Partner auf einen anderen Geschmack und isst plötzlich Sachen, die man vorher überhaupt nicht mochte.
So erging es Christian und mir ebenfalls, dass wir neue Seiten an uns entdeckten, seitdem wir zusammen sind. Christian war z.B. nie ein Fan von Sushi, hatte es wohl mal probiert und beließ es dann bei einer Probe. Doch als ich ihm davon einen vorschwärmte, wie lecker und vor allem vielseitig Sushi ist, hat er sich noch mal dran gewagt und es mit mir gemeinsam gegessen. Auf einmal war er total begeistert davon, wie lecker es doch schmeckte und dass es nicht immer nur roher Fisch sein muss. Am liebsten mochte er die scharfe Wasabipaste und den eingelegten Ingwer. Wobei ich diesen am Anfang auch nicht so wirklich mochte, da er mir oft zu aromatisch war und immer etwas nach ‚Parfüm‘ schmeckte.
Mittlerweile mag Chris nicht nur Sushi ganz gerne, sondern traut sich immer mehr an andere Fischsorten heran. So hat er für sich herausgefunden, dass Sardellen total genial auf einer Pizza schmecken und diese einfach nicht auf einer Pizza fehlen dürfen. Auch Shrimps isst er jetzt richtig gerne, wenn ich diese mit Spaghetti zubereite.
Eine neue Liebe zum Gemüse
Wenn der Mann freiwillig Lust auf Salat und anderes Gemüse hat, dann hat man scheinbar alles richtig gemacht. Ich hätte niemals gedacht, dass meine Fleischfressende Pflanze mal so sehr auf Gemüse steht und von sich behauptet, dass es nicht immer Fleisch sein muss. Das macht mich unglaublich stolz, denn ich liebe Gemüse und Salat und wenn ich daraus tolle Gerichte zaubere, schmecken sie der ganzen Familie.
Es gibt bei uns sogar eine kleine Tradition, die sich einfach eingeschlichen hat: samstags ist Salat Tag! Irgendwie haben wir die Angewohnheit, samstags immer Salat zu essen. Das hat sich einfach mal so ergeben und so steht für uns fest, dass wir einmal die Woche auf jeden Fall einen großen Salatteller essen, mit allem was das Herz begehrt.

Scharfe Liebe
Auch ich habe neue Seiten an mir entdeckt, auch wenn diese erst seit Kurzem zum Vorschein gekommen sind. Während Christian sich so gut wie überall Chili an seine Gerichte macht, schwitze ich schon beim zugucken und mein Hals brennt wie Feuer. Ich vertrage Chili auch nicht so gut wie er, weil es bei mir extrem brennt und wenn es im Hals brennt und kratzt, bekomme ich dann Panik, dass ich ersticke, also habe ich mich immer von Schärfe distanziert.
Doch ich würze immer mehr unsere Gerichte mit Chili und traue mich immer mehr an die scharfe Schote heran. Langsam, aber sicher scheine ich mich auch etwas an die Schärfe zu gewöhnen. Derzeit habe ich sogar eine Jalapeños Phase, denn diese müssen in der letzten Zeit öfter mal mit in unsere Gerichte rein. Christian ist total überrascht von mir und freut sich darüber, denn er liebt scharfes Essen.

Gesunder Verzicht
Verzicht hört sich immer fies an, da ändert das ‚Gesund‘ davor auch nichts mehr daran, aber es ist wahr! Denn für uns war es sehr von Vorteil auf gewisse Dinge zu verzichten.
Als Chris und ich uns kennenlernten, hatte er mit zu hohem Blutdruck zu kämpfen und nahm dagegen auch Tabletten ein. Diese Medikamente kannte ich nur im negativen Sinne. Daher riet ich Chris, dass er weniger Kaffee und Cola trinken sollte, denn der Koffein ist nicht gerade Gesundheitsfördernd bei hohen Blutdruck. Und Chris trank sehr gerne Kaffee, ohne diesen ging bei ihm morgens gar nichts. Cola fand er auch immer sehr lecker, wo sich mir die Nackenhaare sträuben, bei dem koffeinhaltigem Zuckerwasser. Klar, ab und an trinke ich auch mal eine Cola, wenn wir z.B. auswärts essen, was nicht unbedingt oft vor kommt, da wir lieber selbst kochen. Doch immer nur dieses süße koffeinhaltige ‚Gesöff‘ schadet wirklich immens dem Körper.
Chris folgte meinem Rat und ließ Kaffee und Cola weg. Und er ließ auch die Tabletten weg, denn diese taten ihm auch nicht gerade gut. Natürlich brauchte alles seine Zeit, doch er bemerkte schon relativ schnell, dass das eine der besten Entscheidungen war, die er getroffen hatte. Denn es ging ihm immer besser. Er war nicht mehr so schlapp und müde morgens, den Kaffee vermisste er gar nicht mehr und die Cola wurde erst mal durch Fanta ersetzt.
Seinem Herzen ging es deutlich besser, der Blutdruck war auch nicht mehr hoch und ein kompletter Check beim Kardiologen bestärkte seine Entscheidung, denn er war wieder richtig fit!
Auch ich verzichte gerne auf Koffein, denn auch ich leide dann unter Herzrasen, wenn ich Koffein zu mir nehme. Ich trinke generell lieber Wasser und auch Chris ist mittlerweile auf Mineralwasser umgestiegen. Er braucht allerdings noch etwas Geschmack dazu und mischt sich öfter mal entweder Zitronensaft, andere Säfte oder Tee ins Wasser. Den Kaffee vermisst Chris überhaupt nicht! Und wenn mir mal nach einem Kaffee ist, kommt die entschärfte Variante (ohne Koffein) in meine Tasse.

Wenn schwanger, dann alle beide!
Wie jetzt? Beide schwanger? Ja, wir waren beide schwanger. Als Frau ist es ja normal, wenn man während der Schwangerschaft ordentlich zunimmt. Ich war mit meinen 16 Kilo mehr Gewicht noch im Normalbereich, aber Chris mit seinen 20 Kilo mehr, war einfach mit schwanger! JA! 20 Kilo mehr!
Er freute sich halt wahnsinnig, dass er Vater wird und war so stolz darauf und konnte vor lauter Glück nur essen! Man sagt ja immer: Liebe geht durch den Magen… Und so war es auch. Was ich am Anfang der Schwangerschaft nicht essen konnte, übernahm Chris für mich. Denn wo mir der Appetit fehlte, war er bei Chris doppelt vorhanden. Er durfte auch immer meine Reste essen, was ehrlich gesagt heute noch so ist. Chris ist bei uns quasi der Reste Verwerter und was er dann nicht schafft, landet beim Hund im Napf.
Es war für uns eine wunderschöne Zeit, die Schwangerschaft. Auch wenn ich nicht so viel essen konnte wie sonst und mich oft am Ende Sodbrennen plagte, hatten wir eine tolle Zeit. Christian so glücklich und strahlend zu sehen, war für mich das Schönste dabei.

Essen mit Leidenschaft
Wir lieben gutes Essen. Wir essen mit Leidenschaft und genießen unsere Speisen, die wir selbst zubereiten. Für uns ist es ein Segen, dass wir drei so unkomplizierte Esser sind. Denn wir mögen es vielfältig und probieren gern neue Gerichte aus. Manchmal schmecken einige Gerichte so lecker, dass diese dann öfter auf den Teller landen, als geplant.
Bei uns geht die Liebe einfach durch den Magen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr Chris sich immer auf meine Gerichte freut. Wenn er erfährt, dass ich wieder etwas Neues probiert habe, ist er schon ganz gespannt und wenn es ihm sehr schmeckt, dann kann er nicht aufhören mich zu loben und bedankt sich immer wieder bei mir für das tolle Gericht. Er ist richtig glücklich und wie ein kleiner verliebter Junge, was mich dann ebenfalls glücklich und stolz macht.
Es gab auch mal eine Situation, da hatte Chris sich eine Frikadelle (Bulette) in die Hand genommen und wollte sie essen, doch ich lief gerade an ihm vorbei und biss einfach in dieses Fleischbällchen hinein und verschwand in den nächsten Raum. Sein Blick war unbezahlbar! Er freute sich regelrecht und seine Augen strahlten richtig. Er sagte dann: „Endlich mal wieder jemand an meiner Seite, der genau so gerne Fleisch isst wie ich! Ist das Schön!“ Gesucht und gefunden, Topf und Deckel, Faust und Auge, Ar… und Eimer… Ihr wisst was gemeint ist!
Gemeinsam mit viel Liebe
Schön war´s, als Chris seine Eltern noch lebten und man immer gemeinsam gekocht und gegessen hatte. Jahrelang fehlte ihm das. Die meiste Zeit über hat er kochen müssen und das war auch auch nur notgedrungen und nicht immer das Gelbe vom Ei.
Doch seitdem wir zusammen sind ist alles anders! Denn es gibt endlich wieder richtiges Essen auf dem Tisch!
Egal wie sehr Chris mit seiner Arbeit beschäftig ist, für ihn ist es wichtig, dass er mir in der Küche helfen kann, denn er liebt es einfach und hilft mir mit voller Leidenschaft. Er schneidet mir immer die Zutaten zurecht und das macht ihm sogar richtig Spaß. Das hat sogar sein Vater schon immer gern gemacht. Scheint wohl ein Männer Ding zu sein, das mit den scharfen Messern und dem klein hacken…
Da kommen immer wieder die schönsten Erinnerungen hoch, wenn wir gemeinsam in der Küche stehen und kochen. „Das ist so wie früher.“, sagt Chris dann und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Gemeinsam essen, als Familie
Gemeinsames Essen: immer! Es wird jeden Morgen gemeinsam gefrühstückt, als Familie. Wir backen unsere Brötchen selbst und genießen es, dass wir gemeinsam mit unserem Sohn in den Tag starten können. Wo es beim Mittagessen wieder etwas anders aussieht, denn da sind wir oft ’nur‘ als Paar, da unser Sohnemann meist noch schläft.
Unser Sohn bekommt dann später seine Mahlzeiten und was er nicht schafft, isst Papa dann zum Abendbrot. Bei uns wird abends oft nur etwas gesnackt, meist nur eine Kleinigkeit. Meistens holt Chris sich etwas aus der Küche und ich nasche dann bei ihm mit (weil ich ja keinen Hunger habe).
Aus Liebe zum Essen
Uns ist gutes Essen sehr wichtig. Wir achten nicht so enorm auf extrem gesunde Ernährung, wir essen einfach das, wonach uns ist, aber achten schon verstärkt auf unsere Ernährung im Gegensatz zu früher.
So sind wir doch sehr froh, dass wir uns zum Teil mit Fleisch, Obst und Gemüse selbst versorgen können und schauen lieber zwei Mal hin, bevor wir gewisse Lebensmittel kaufen. Gerade in der Zeit, wo wir uns nicht selbst versorgen, achten wir umso mehr darauf, was bei uns im Einkaufskorb landet.
Es ist uns sehr wichtig, dass wir jeden Tag frisch kochen, dass wir keine Fertigprodukte wie Fix-Tüten oder Tütensuppe aus der Dose (kleiner Scherz) zu uns nehmen. Wenn wir selbst kochen wissen wir immer, was im Essen drin steckt.
Christian ist sehr froh und stolz darauf, dass ich so gerne koche und backe und dass wir alles selbst machen, denn er liebt und genießt es total. Und manchmal überlasse ich ihm auch den Herd, wenn er im Scheinschwangeren Zustand wieder mal abends Lust auf Michlreis hat.
Babynahrung selbst machen? Selbstverständlich!
Auch für unseren Sohn haben wir alles selbst gekocht, denn das war uns einfach wichtig, dass wir für ihn sorgen und wissen, was in seinem Essen drin ist. Auch wir haben mal diese Babygläschen aus den Geschäften ausprobiert, manche hatte man auch geschenkt bekommen und auf manche war man selbst einfach nur neugierig. Doch jedes Mal wenn wir eines dieser Gläschen geöffnet haben, hat es uns geschüttelt. Sie haben alle diesen gleichen seltsamen Geruch an sich gehabt, der wirklich unappetitlich roch und uns davon eher schlecht wurde.
Unser Sohn war von Anfang an ein kleiner Gourmet! Denn er ließ sich nicht veräppeln und mochte keines dieser fertigen Gläser. Er spuckte es aus, verweigerte die Aufnahme oder weinte, weil es ihm nicht schmeckte. Wenn ich dann für ihn gekocht habe, war alles in bester Ordnung. Er liebte es einfach. Es war auch kinderleicht und ich hatte wahnsinnigen Spaß daran für unseren Sohn zu kochen.
Was ist auch schon dabei? Ein bisschen Gemüse im Topf dünsten, oder Kartoffel-Möhrenbrei mit Fenchel, oder Haferbrei usw. Das ist doch keine Herausforderung! Und wenn man ein wenig mehr Gemüse macht, kann man es gleich portionsweise einkochen oder einfrieren, damit man immer genug Essen für den Kleinen hatte. Für uns war es Selbstverständlich, dass wir für unseren Sohn alles selbst kochen.

Selbstgemacht ist immer noch am Besten
Es gibt so viele tolle Gerichte, die man auswärts genießen kann, sei es die klassische Pommes Currywurst oder einen Gyrosteller. Auf unserer Seite (unter der Kategorie ‚Lecker‘) findet ihr auch ein paar Gerichte, die man oft aus Imbissen kennt. Wir kochen diese Gerichte sehr gerne daheim nach und was soll ich jetzt auch anderes sagen: daheim schmeckt es immer noch am besten!
Dabei tauchen wir oft ein in eine andere kulinarische Welt. Heute ist es die griechische Küche, morgen die libanesische und übermorgen die asiatische. Es bleibt Abwechslungsreich und wir sind immer bereit für neue Dinge.
Wir können jeden nur empfehlen: entdeckt eure Leidenschaft fürs Kochen und Backen. Tut euch damit selbst etwas Gutes. Kocht eure Lieblingsgerichte aus euren Imbissen oder Restaurants daheim nach, traut euch mehr zu und vergesst nicht: Liebe geht durch den Magen!

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