Kleiner Palettenschreibtisch für Notebooks
Da ich mittlerweile viel an meinem Notebook arbeite und das meistens im Erdgeschoss, wollte Christian mir unbedingt einen kleinen Schreibtisch für im Esszimmer bauen. Auch wenn wir oben im 1. OG ein Büro haben, bin ich doch meistens unten, in Kamin und Küchen Nähe. Aber eigentlich eher wegen unserem Junior, da er direkt neben unserem Büro seine Kinderzimmer hat und noch sehr viel Schlaf braucht.
Wenn ich mal im Büro sitze und er nebenan schläft, wird er direkt wach, sobald ich nur mal kur huste oder niese. Da kam die Idee von Chris mit dem Schreibtisch im Esszimmer genau richtig!
Der Schreibtisch besteht aus einer ganzen Europalette, sowie aus Reststücken einer weiteren Palette. Christian suchte sich zwei Paletten raus, die er dann nach und nach bearbeitete. Ein Stück von einer Palette dient dem Schreibtisch als Arbeitsfläche und da diese nur für Notebooks ausgelegt ist, hat Chris sie extra schmal gehalten, so dass mein Notebook perfekt drauf passt. (Wir haben es auch anhand meines Notebooks ausgemessen und ein wenig Spielraum gelassen, falls mal ein etwas größeres Notebook seinen Platz finden sollte.)
Nach der ganzen staubigen Schleifarbeit musste noch ein kleines Holzbrett in den Zwischenraum, da Paletten meist offene Zwischenräume haben und die Arbeitsfläche geschlossen sein sollte. So halbierte Christian eines der Bretter für den Zwischenraum mit der Kreissäge. Doch das kleine Brett war nicht gerade bündig mit den Palettenbrettern und musste daher angepasst werden. Dies ging am besten mit einem Hobel.
Nachdem das Hobeln erfolgreich war und das Brett perfekt zwischen den Palettenbrettern passte, wurde die Arbeitsfläche des Schreibtisches noch mal sauber und ordentlich abgeschliffen und die Kanten abgerundet. Als dies getan war, konnte ich es schon mal in Vintage Weiß mit Kreidefarbe streichen und an einem anderen Ort zum trocknen lagern. Weg von Staub und Dreck.
Denn Chris widmete sich nun der gesamten Palette, was die Wand werden sollte. Eine Wand die an einer Wand befestigt wird – wie verwirrend! Es wurde die Rückwand und Halterung für die Arbeitsfläche.
Das Abschleifen der Palette hat die meiste Arbeit gemacht, denn dies zieht sich ganz schön in die Länge. Wir haben meistens nur ältere und oft abgenutzte Paletten, da wir diese vor der Entsorgung retten und ihnen neues Leben einhauchen. Das bedeutet allerdings auch, dass man viel Arbeit investieren muss, um diese schön sauber zu bekommen.
Natürlich kann man auch schönere Paletten kaufen, die man nicht so doll bearbeiten muss, allerdings ist dies immer eine Kostenfrage und wir lieben es, alte Dinge zu erneuern (Upcycling). So hat uns dieser Schreibtisch nichts gekostet, da wir alle Materialien noch vorrätig hatten. Gut, die Farbe wurde mal irgendwann gekauft, aber für andere Projekte – daher: kostenfreier Schreibtisch!
Nachdem die gesamte Palette abgeschliffen wurde, wurde ein mittleres Brett von unten entfernt, da auf der rechten Seite noch eine Aussparung für unseren Drucker hin musste. Dazu gleich mehr!
Die gestrichene Arbeitsfläche wurde provisorisch an die Palettenrückwand montiert, damit Chris noch zwei Stützen anpassen konnte. Die zwei Stützen unter der Arbeitsfläche sind aus einem breiten Palettenholzbrett entstanden. Sie wurden maßgefertigt und schräg mit der Kreissäge geschnitten. Danach wurden sie mit dem Exzenterschleifer geglättet und abgerundet.
Vorhin war da noch die Rede von einer Aussparung für den Drucker: Da wurde ein Brett gekürzt und wieder passend an die Palette genagelt, angepasst an die Maße unseres Drucker. Zudem musste die Aussparung am unteren Brett auf der rechten Seite erweitert werden, dies gelang Chris mit einer Stichsäge. Die Bodenplatte für den Drucker war ein Reststück einer größeren Sperrholzplatte. Sie wurde an den Drucker angepasst, damit dieser perfekt auf ihr stehen kann.
Ein Brett wurde noch für die obere Kante als Abschluss verschraubt, nachdem es ebenfalls geschliffen und abgerundet wurde.
Jetzt musste alles noch einmal ordentlich gestrichen werden. Dazu kam wieder unsere tolle Kreidefarbe in Vintage Weiß zum Einsatz.
Nachdem der Schreibtisch nun fertig gestrichen und getrocknet war, sollte er seinen Platz an unserer Wand im Esszimmer bekommen. Dazu brachte Christian noch ein extra Palettenbrett mit Klötze mit, wo der Schreibtisch dran geschraubt wurde.
In der Werkstatt bohrte Chris in den Palettenbrett Löcher vor, ebenso wie in den Schreibtisch samt Senkung für Schraubenköpfe (mit einem Senkbohrer). Dann wurden im Haus an der Wand die Löcher mit Hilfe einer Wasserwaage vorgezeichnet und mit einer Schlagbohrmaschine gebohrt. Es kamen 10er Dübel in die Wand und das Brett wurde mit Achtkantschrauben und Unterlegscheiben befestigt. Damit der sehr schwere Schreibtisch auch ordentlich Halt hat.
Der Schreibtisch wurde ebenfalls mit Hilfe einer Wasserwaage an das Wandbrett fest geschraubt. Hierfür wurden 6 (5 x 80 mm) Schrauben verwendet. Zwei links, zwei rechts und zwei in der Mitte – direkt durch die Holzklötze. Zum Schluss wurde noch das abschließende Brett oben drauf geschraubt, damit alles einen einheitlichen Abschluss bekam und meine kitschige Deko auch noch ihren Platz fand.
Nachdem der Schreibtisch direkt ausprobiert wurde, ob mein Notebook auch wirklich genug Platz drauf hat, fand der Drucker auch noch seinen Platz unten drunter. Und da ich mein süßes (Achtung! Werbung!) MacBook immer in einer Tasche stecke, brauchte auch diese einen Platz. Dafür hatte Chris noch einen schicken Messingfarbenen Kleiderhaken über gehabt und mir diesen neben den Drucker angeschraubt, damit ich dort immer meine MacBook Tasche aufhängen kann.
Ein wirklich rundum gelungenes DIY/Upcycling Projekt! Ich bin wahnsinnig stolz auf meinen Mann, dass er so talentiert ist und mich immer wieder mit neuen Ideen überrascht! Der Schreibtisch ist einfach nur wunderschön und erfüllt auf jeden Fall seinen Zweck, denn mir fällt das Schreiben an ihm wesentlich leichter. Zudem bin ich total entzückt von dem Abschlussbrett, was meine Deko so toll in Szene setzt. Platz für ein Gläschen Wein ist auch noch da, wenn ich denn mal Wein trinke.
Jetzt überlegt Chris nur noch, was er mir für einen Handyhalter bastelt…